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Das von Gutenberg erfundene Verfahren der beweglichen Lettern wird als der klassische Hochdruck bezeichnet. Merkmal der Hochdruck-
oder Buchdrucktechnik ist eine reliefartige Druckform, welche nach dem Prinzip eines Stempels auf das Bedruckmaterial übertragen wird.
Die druckenden Partien sind erhöht, weshalb man von Hochdruck spricht. Das druckende Element hat im Querschnitt einen typisch
konischen Aufbau. Die Flanken eines Druckelements sollen
möglichst glatt und verhältnismäßig steil sein (60° bis 70°). Die
nicht druckenden Teile müssen genügend Tiefe aufweisen. Bei Druckplatten mit Linien beträgt die Tiefe mindestens 0,7 mm. Bei Druckplatten mit Rasterpunkten ist sie abhängig von der Rasterweite. Feinere Raster haben eine geringere Tiefe.
Aufbau einer Bleisatz-Letter. Ein Geviert entspricht der Fläche d × d. | |
Details | Anbmessunge |
---|---|
1. Punze | a Kopf |
2. Schriftbild | b |
3. Fleisch | Schulterhöhe |
4. Konus | a+b |
5. Achselfläche | Schrifthöhe |
6. Kegel | c Dickte |
7. Signatur | d Kegelstärke/ |
8. Gießrille | Kegelhöhe |
Im Buchdruck wird direkt bedruckt. Da die Druckform direkt auf das Papier druckt (und nicht über eine Gummiwalze), muss das Bild der Druckform seitenverkehrt sein. Die Druckform für den Hochdruck
nennt man Klischee. Das Klischee kann aus ver schiedenen Elementen
zusammengesetzt sein, zum Beispiel Hand- und Maschinen satz, geschnittenen, geprägten oder geätzten Klischees oder ganzen Platten sowie aus ganzen Kunststoffplatten. Industrielle Hochdruckformen
werden gegossen oder gefräst. Der Hochdruck spielt in unserer Zeit keine besonders große Rolle mehr. Aufgrund des Prinzips sind nur Strichzeichnungen und Text empfehlenswert. Im Normalfall werden Raster bis zum 38er Raster verwendet.Die Druckform kann flach oder zylindrisch sein und besteht aus Metall, Kunststoff oder Gummi.
Erkennungsmerkmale des Buchdruckes sind, unter anderen, eine leichte Einprägung von Schrift und Bild in das Papier, sowie eine Schattierung auf der Rückseite. Die Farbtiefe ist gegenüber anderen Druckverfahren stärker. Bei Farbendrucken geht man selten über die Grundfarben Gelb, Blau, Rot, Schwarz hinaus. Betrachtet man den Druck mit der Lupe so wird man sehen, dass die Rasterpunkte etwas hohl sind. Die Farbe hat sich beim Druck der erhöhten Form auf die Ränder gedrückt, den sogenannten Quetschrand.
Das erste Übertragungsprinzip von Druckfarbe auf den Bedruckstoff erfolgte von Fläche zu Fläche – dies ist ähnlich einem Handstempel. Die Druckform und der Druckkörper bilden dabei ebene Flächen. Zwischen der eingefärbten Druckform und dem Druckkörper befindet sich der Bedruckstoff. Die Farbübertragung von der Druckform auf den Bedruckstoff erfordert einen hohen Kraftaufwand, da die Farbe direkt auf den flächig liegenden Bedruckstoff übertragen wird. Man spricht hierbei auch von einem direkten Druckverfahren, das logischerweise eine seitenverkehrte Druckform benötigt.
Viele Buchdruckmaschinen oder Offset-Andruckmaschinen arbeiten nach dem Druckprinzip flach – rund.
Auf einen flachen Informationsspeicher drückt sich ein drehender Zylinder auf den Bedruckstoff und erzeugt die
zur Farbübertragung notwendige Druckkraft. Die Druckform bewegt sich dabei unter dem rotierenden Zylinder hindurch. Damit beim Rücklauf der Druckform keine Farbübertragung stattfindet, wurde der Druckzylinder angehoben und in seiner Umdrehung gestoppt. Auch bei diesem Druckprinzip handelt es sich um einen direkten Druck.
Moderne Druckmaschinen arbeiten alle nach dem Druckprinzip rund – rund. Dieses Prinzip lässt die höchsten
Druckgeschwindigkeiten zu und benötigt den geringsten Kraftschluss zwischen den runden Druckzylindern
zur Druckbildübertragung. Durch diese Druckbildübertragung von Zylinder zu Zylinder sind die erforderlichen Druckkräfte vergleichsweise gering. Das Druckprinzip rund – rund kennt noch die Unterscheidung zwischen direktem und indirektem Druck. Bei einem direkten Druck muss die Druckform seitenverkehrt
sein, beim indirekten Druck seitenrichtig. Das Druckprinzip rund – rund wird bei allen Druckverfahren angewendet.
Im Hoch- oder Buchdruckverfahren arbeiten nur Rotationsmaschinen nach diesem Prinzip.