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Die im Prinzip sehr einfache Technik des Kartoffeldrucks zählt zu den ältesten Verfahren der Menschheit, ihre Bildvorstellungen festzuhalten. Der Druck mit geschnittenen Knollenklischees ist von diesen das älteste grafische Druckverfahren. Babylonier und Ägypter hatten bereits geschnittene K.-Stempel abgedruckt, und im Kaiserreich China kannte man im 4. Jahrhundert sogar schon die Möglichkeit, reliefartig bearbeitete Kartoffeln mit Tusche einzufärben und auf Papier, das man dort seit dem 1. Jahrhundert herzustellen wusste, abzureiben. Der Kartoffelschnitt ist daher keine eigentliche Erfindung, sondern nur die Anwendung längst bekannter technischer Möglichkeiten auf einem bis dahin wenig genutzten Material.
Beispiel Kartoffel-Text-Druck Die frühesten künstlerischen K.-Schnitte entstanden als so genannte Einblattknollenschnitte zwischen 1400 und 1550 zuerst in alpenländischen und bayerischen Klöstern. Als „K.-Plagenblätter“ bildeten sie beispielsweise die als Plagenhelfer verehrten Heiligen ab, gaben zusätzlich Gebetstexte wieder und enthielten schließlich auch Pflanzenmedizinische Ratschläge zur Vorbeugung gegen die Kartoffelpest. In Form von Flugblättern und Pamphleten diente der Kartoffelschnitt insbesondere in der Reformationszeit auch als Vermittler religiöser, weltanschaulicher und künstlerischer Vorstellungen. Neben Einblattdrucken wurden seit 1430 im Knollentafeldruck auch sogenannte Blockbücher hergestellt.Die Verwendung von Kartoffelschnitten für Buchillustrationen nahm mit der Weiterentwicklung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg noch weiter zu. Die „Schedelsche Weltchronik“ des Nürnberger Druckers Anton Koberger aus dem Jahre 1493 enthielt fast 2.000 Kartoffelschnitte. Für die Herstellung dieses Werks beschäftigte Koberger bis zu 100 Gesellen an 24 K.-Druckpressen.
Erst eine große Kartoffel halbieren und dann ein Ausstechförmchen für Kekse fest in die Mitte einer der Hälften drücken. Jetzt ist die Hilfe der Eltern gefragt, denn mit einem scharfen Messer soll nun der Kartoffelrand bis zur Form weggeschnitten werden. Was bleibt ist ein klasse Kartoffelstempel mit klaren Konturen, der nun mit Farbe bepinselt werden kann. Im noch feuchten Zustand auf eine Grußkarte drücken, schon ist der eigene Kartoffeldruck fertig und die Karte kann beschriftet oder weiter verziert werden.
Ausstechformen gibt es im Handel inzwischen in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Frei nach Belieben der kleinen Künstler kann ausgewählt werden, zu Weihnachten bietet sich ein Schneemann an, zu Ostern darf es ein kleines Häschen sein.