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Eine Renaissance erlebt der Buchdruck (Hochdruck) in seiner Variante als Flexodruck, der früher einmal Anilindruck hieß. Der Name Flexodruck stammt von der flexiblen Druckform, einem Gummi- oder Kunststoffklischee, das auf den Druckzylinder aufgeklebt oder lasergraviert ist. Diese belastbare, sich kaum abnutzende Druckform eignet sich bestens zum Bedrucken von rauen Materialien, zum Beispiel in der Verpackungsindustrie. Der Flexodruck verwendet flüssige Farben, die je nach Pigmentanteil und Konsistenz mehr oder weniger lichtecht sind. Die Farben werden mit einer Rasterwalze (Anilox-Walze) aufgetragen. Druck- und Farbwerke sind einfach gehalten, so dass sehr schnell und preisgünstig produziert werden kann.
Dabei dominiert der Druck von der Rolle – die einfache Druckwerkgeometrie gestattet beliebig variable Zylinderumfänge, die rundum drucken können. Endlosmotive sind deshalb möglich, wie sie sonst nur noch der Rotationstiefdruck liefern kann. Diese Flexibilität und die immer besser gewordene Druckqualität machen den Flexodruck interessant für die verschiedensten Anwendungen besonders bei der Gestaltung von Werbemitteln, allerdings sollten die Vorlagen dafür immer möglichst flächig angelegt werden.
Je nach Qualitätsanspruch und verwendeter Formherstellungstechnik werden heute Gummi-, Kunststoff- oder
elastische Fotopolymer-Druckplatten verwendet. Die Flexodruckform als Informationsträger kann neben dem Text
auch Halbtöne bis zu einer mittleren Rasterweite von 48 L/cm darstellen.
Wir unterscheiden bei den Druckforme noch drei Druckformtypen:
• Flexodruckplatten
• Endlos-Sleeves
• Endlos-Nahtlos-Sleeves
Flexodruckformen werden auch Flexoklischees
genannt.
Sie bestehen im
Wesentlichen aus einer lichtempfindlichen
Fotopolymerschicht (auch Substrat-
oder Laserschicht
genannt), die
die eigentliche Druckform bildet, und
einer
Trägerschicht.
Die fotopolymere
Druckform wird durch eine Negativmaske
mit UV-Licht belichtet und die
druckenden
Elemente in einem Auswaschprozess
entwickelt. Druckformen
aus Gummimaterial für den Rotationsdruck
werden durch
Lasergravur
hergestellt. Die Trägerschicht, Polyesterfolie
oder Aluminiumblech, dient der
Dimensionsstabilisierung des
Klischees.
Der schematische Aufbau einer solchen
Flexodruck-
form ist in der Abbildung
rechts dargestellt.
Flexodruckplatten werden plan liegend oder rund in entsprechenden Belichtern aufgespannt bebildert und nach der Fertigstellung standgenau auf den Druckformzylinder montiert. Zum Befestigen
der Druckform werden Klebefolien oder Magnete verwendet.
Sleeves sind dünnwandige Druckformhülsen,die nach der Fertigstellung
standgenau auf den Druckformzylinder aufgeschoben werden.
Laserbelichter zur
Flexdruckformherstellung
Die Erkennungsmerkmale entsprechen weitgehend den Merkmalen des
Hochdrucks – aber es sind doch folgende Abweichungen zu beachten. Der Quetschrand ist vorhanden und zum Teil stärker als im klassischen Hochdruck, da die dünnfluüssige Farbe stärker gequetscht wird. Es gibt keine Schattierung, da die elastische Druckform dies verhindert. Striche, Punktraster und FMRaster sind gröber als im Hochdruck.
Flexodruck Quetschrand um einen
Rasterpunkt